In den letzten Jahren finden Elemente fernöstlicher buddhistischer Tradition mehr und mehr Berücksichtigung. Sowohl im westlichen Psychotherapieverständnis als auch in der privaten und betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention. So in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF), Gesundheitsmanagement (BGM) oder Eingleiderungsmanagement (BEM). Die positive Wirkung des Innehalten und die bewusste, urteilsfreie Aufmerksamkeit im Hier und jetzt wurde vielfach wissenschaftlich untersucht.
Die vorliegenden Ergebnisse belegen wie einfach, schnell und effektiv Aktive Meditationen jeden Übenden bei seiner persönlichen Entwicklung unterstützt und die körperliche, mentale und emotionale Fitness positiv beeinflusst. Die intensive Praxis führt wissenschaftlich nachgewiesen zu strukturellen Veränderungen im Gehirn, Änderungen im Gesundheitsverhalten und zu einer Erweiterung des Alltagsbewusstseins, Stressreduktion und einer starken psychischen Widerstandskraft (Resilienz). Sie schult die emotionale Intelligenz und stabilisiert einen Zustand innerer Gelassenheit.
Meditation schult das Beobachterbewusstsein, das in der indischen Lehre mit dem sechsten von sieben Energiezentren (Chakras) assoziiert wird. Das Chakra wird in der Mitte, zwischen den Augen im Bereich des Präfrontalen Cortex verortet. Die zahlreichen buddhistischen Symbole (Gong, Zimbel, Buddha-Figuren), die seit einigen Jahren viele Wohn- Geschäfts- oder Büroräume schmücken, vermitteln dennoch eine Spur von Sehnsucht der Menschen nach Entspannung von Körper und Geist, vielleicht auch die wahrhaftige Suche nach Alleinheit. Der Weg zum Hier und Jetzt steht allen Menschen offen. Das Glück der Meditation liegt in unseren Händen. Wer dabei bleibt und regelmäßig meditiert, gelangt in einen Zustand der erhöhten Wachheit (Präsenz).
"Wenn du restlos in der Gegenwart anwesend bist, wenn du keinerlei Vergangenheit und keinerlei Zukunft mehr hast… Wenn dieser Kuckucksruf jetzt, dieser vorbeifahrende Zug, dieser bellende Hund alles ist… wenn das hier ist und es kein da mehr gibt, wenn das Wörtchen hier deine ganze Realität ausmacht und es kein dort mehr gibt, wenn das Jetzt alle Zeit beinhaltet und es kein dann mehr gibt… dann bist du im Zustand von Sammasati." (OSHO 1982)
„Meditierer werden für Realitätsflüchtlinge gehalten. Das ist völliger Unsinn. Einzig und allein der Meditierer ist kein Realitätsflüchtling – jeder andere ist es. Meditation heißt, aus dem Wünschen, aus den Gedanken, aus dem Kopf herauszukommen. Meditation heißt, im Augenblick - in der Gegenwart entspannen. Meditation ist das Einzige auf der Welt, das keine Realitätsflucht ist, obwohl es jedermann behauptet. Diejenigen, die Meditation verdammen, tun dies immer mit dem Argument, dass es eine Flucht sei, eine Flucht vor dem Leben. Sie reden puren Unsinn; sie wissen nicht, was sie sagen. Meditativ sein heißt nicht, vor dem Leben davonlaufen: es ist eine Flucht in das Leben hinein. Meditation – heißt: die Augen aufmachen. Meditation heißt sehen.“( OSHO 1982)
OSHO wusste sehr genau, dass es infolge der rasanten Geschwindigkeit in der Kommunikations- und Produktionstechnologie zu einer wesentlich stärkeren Wechselbeziehung zwischen den Menschen kommen wird, als in früheren Zeiten. Schon damals sollten Möglichkeiten gefunden werden, Meditation in das alltägliche Leben zu integrieren. Aktuell ist das Gefühl entstanden, dass Menschen, die ein ganz normales Leben führen, in der Lage sein sollten, einen Beitrag zur Lösung der großen Probleme der Menschheit zu leisten. Immer mehr wird den Menschen heute ein spirituelles Leben zugestanden, die keine Spezialisten wie beispielsweise Priester sind. Diese Entwicklung wäre vor hundert Jahren undenkbar gewesen. Dies gilt gleichermaßen für den Buddhismus.
Vor weniger als hundert Jahren galten im Buddhismus nur die Mönche oder Bhikkus als religiös. Der buddhistische Laie musste sich damit bescheiden, ein normales Leben zu führen, ohne jede Hoffnung darauf, irgendetwas erreichen zu können, außer vielleicht, in einer späteren Inkarnation unter Bedingungen zu leben, die es ihm ermöglichen würden, sich aus der Welt zurückzuziehen. Die kanonischen Schriften der Buddhisten, die „Pali Pitakas,“ sind völlig auf die Vorstellung fixiert, dass das Leben des Bhikku, also desjenigen, der der Welt entsagt, auf jeden Fall dem des gewöhnlichen Laien überlegen ist. Im zwanzigsten Jahrhundert hat der Buddhismus diese traditionelle Vorstellung weitgehend aufgegeben, und es gibt heute die buddhistische Satipatthana-Bewegung, die gewöhnliche Laien lehrt, durch Meditation ein Maß an spiritueller Entwicklung zu erreichen, wie es zuvor nur den Bikkhus zugestanden wurde.
Das aus dem historischen Buddhismus stammende Wort Suchender eignet sich hervorragend als Bezeichnung für Meditierende der Moderne. Suchende, die neben dem lauten Getöse der äußeren Welt auf die leise Stimme in ihrem Inneren hören – die auf Seelensuche sind.
Das Wort Suchender geht auf die Aussage, Meditierende seien auf der Suche nach dem Licht zurück. Licht gleich Bewusstsein.