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Jung Modern Paradox

Dynamische Meditation! Eine in den 1960–er Jahren entwickelte und daher junge Meditation ist auch ein spannender Weg mit jahrtausendealten Wurzeln zu erweiternden Bewusstseinszuständen. Ihre grosse Reichweite bietet faszinierende Möglichkeiten: von tiefer Selbsterfahrung bis hin zu einer neuen Qualität des So–Seins.

 

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen untersuchen europhysiologische, psychologische und soziale Effekte um Mystik und Wissenschaft miteinander in Beziehung zu bringen. So unterschiedlich die Zugangsweisen auf die menschliche Psyche auch sind, Meditation entspricht dem Zeitgeist und weckt die menschliche Neugierde, auch weil die Ausgangspositionen unterschiedlich sind. Hier, die Außenperspektive, die objektive Sicht mit ihren Methoden der Theorie- und Hypothesenbildung, der Verifizierung oder Falsifizierung durch Experiment oder Beobachtung. Dort, die Innenperspektive, die subjektive Sicht der Selbsterfahrung mit Aussagen, die nur der Einzelne authentisch geben kann. Es ist das spirituelle Streben Meditierender sowie ihre ganz eigene emotionale Art und Weise, auf das Leben zu reagieren, was mich zu meinen Studien motiviert. 

 

Mind–Kontrolle, mangelnde Konzentration, Mindwandering, Energie– oder emotionale Blockaden hemmen den Selbstausdruck, blockieren das Herzchakra und verhindern so persönliches und spirituelles Wachstum und den freien Fluss von Liebe und Mitgefühl. Häufig liefern schwierige Situationen im leben, Stress, Konflikte in Beruf oder Partnerschaft die Beweggründe und die Motivation zu Meditieren.

 

Meine Studien zur Wirkungsforschung der Dynamischen Meditation zeigen beispielsweise folgende Effekte: Meditierende lernen

 

  • sich ihrer Reaktions- Handlungs- und Interaktionsweisen bewusst zu werden,
  • sich neu, und anders zu positionieren und eine erhabene Position einzunehmen;
  • Konflikte oder Schwierigkeiten als Herausforderungen zu begreifen;
  • In schwierigen Situationen das Positive erkennen zu können.
  • Selbstmitgefühl für unsere Lebensumstände und unser So–Sein zu entwickeln.
  • Eine Kehrtwende um 180º vom "Nein" zum "Ja" vorzunehmen.
  • sich liebevoll anzunehmen. 

Dieses weder wertende noch (ver)–urteilende Annehmen wird während der Vorbereitung, also dem Weg innerhalb einer Meditationsstunde (1. bis 3. Phase) und der Integration (5. Phase) eingenommen. In der 4. Phase, die als eigentliche Meditationsphase gilt, finden sich Meditierende zentrierter und geerdeter, offener und freier in einem inneren Raum der Stille, als Beobachter wieder. Nach einer Zeit der Arbeit an sich selbst bleiben Meditierende auch außerhalb der formalen Übungsstunde wach-, achtsam.er und präsenter.

 

Die Studien belegen, dass die Dynamische die Erholung von emotionalen Erschütterungen und Belastungen beschleunigt und unser Resilienz-Niveau anhebt. In der Startphase wird unser Organismus mit Sauerstoff überflutet, der Stoffwechsel an- geregt und unser Energievolumen gesteigert. Das korreliert mit der Stille (4. Phase). Auf der nächsten Stufe des Weges (2. Phase) können die spirituelle Botschaft von Wut, Frust, Ärger u. a. dekodiert werden, die Energie konstruktiv gewendet und Kraftreser-ven freilegt werden. Diese Power verdichtet sich auf Stufe 3 durch das Mantra-Springen. So wird der Weg (1.-3. Phase) im wahrsten Sinn des Wortes das Ziel- Meditation. Der Zusammenhang ist höchst signifikant. In Phase 5 integrieren wir diese kostbaren Momente der Ganzheit (Frieden, Dankbarkeit, Verbundenheit) in unser Alltagsbewusstsein.

 

Mithilfe der "Dynamischen" wird also unser „emotionale Rucksackleichter. Selbst wenn wir noch mit den Rucksäcken unserer Mitmenschen in Berührung kommen, erschwert dies nicht unser Leben, im Gegenteil. Mit regelmäßiger Übung gelingt es uns in emotionalen Ausnahmezuständen immer besser, mit uns selbst und anderen gelassener und achtsamer um- zugehen. Wir lassen uns die Stimmung nicht vermiesen, richten unser Augenmerk auf das Positive, grübeln weniger und nehmen dadurch Druck aus dem Kessel. Die Verbesserung der Selbstwahrnehmung und der Achtsamkeit wirkt auch außerhalb der Meditation in alle Bereiche des Alltags hinein, fördert die emotionale Selbstregulierung und verändert die Gehirnwellenaktivität in eine synchronisierte Alpha-Theta-Ausrichtung. (Mehr dazu in Pfeifer: Meditation und Chaos, Berlin 2014)

 

Die emotionslösende, achtsamkeitsfokussierte Meditation fördert ein beständiges Gewahrsein geistiger Vorgänge. Der Fokus wird auf unterschiedliche Objekte gerichtet: auf das chaotische schnelle Ausatmen (1), Körperbewegungen, Empfindungen (1, 3 und 4), Emotionen (2, 4 und 5), Gedanken (1-5) innere Einstellung – Erwartungen, Kritik, Vergleich, Wunsch, Wille, Offenheit u.a. (1-5). 

 

Zunächst einmal ist es wichtig zu erkennen, dass es auf eine regelmäßige, rückhaltlose Meditationspraxis ankommt um mit Gewohnheiten brechen zu können oder gar europlastische Veränderungen herbei zu führen. Die Untergrenze für eine positive Wirkung der Dynamischen liegt für fortgeschrittene Meditierende bei viermal 60 Minuten pro Woche. Anfängern lege ich die Teilnahme an einem 21-Tage-Prozess ans Herz.

 

Copyright Dr. Dwariko Pfeifer©

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